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Abbildung: Das Foto zeigt zwei junge Wissenschaftlerinnen, die im Frühling im Wald vor einer Buche stehen. Eine der Frauen hält einen ungefähr 5 bis 6 Meter langen gelben ausfahrbaren Stab nach oben an den Baumstamm. Am Ende des Stabs befindet sich eine Kamera, mit der eine Baumhöhlen-Inspektion zur Kontrolle des Inhalts durchgeführt wird.

(1)  Das Vorkommen und die Eigenschaften von Baumhöhlen werden stark durch das Waldmanagement bestimmt, v.a. über Veränderungen im Alter der Bäume, der Zusammensetzung  der Baumarten und der Baumarchitektur.

(2)  Die Eigenschaften der Baumhöhlen sind wiederum, zusammen mit dem Ressourceninput (der auch durch die Landnutzung beeinflusst wird), die Faktoren, die die Struktur der Baumhöhlen-Metagemeinschaften am stärksten bestimmen. Diese Faktoren können die erwarteten Unterschiede in den Gemeinschaften zwischen verschiedenen Waldmanagement-Typen erklären.

(3)  Die Nahrungsnetzstruktur im Sinne von trophischer Zusammensetzung und Biomasseverhältnissen zwischen Nahrungsgruppen unterscheiden sich zwischen Waldmanagement-Typen.

Baumhöhlen können sich durch verschiedenen Baumwuchsformen bilden, oder aber entstehen durch Schäden am Baum. In gemäßigten Breiten sind diese Höhlen oft nur zeitweise wassergefüllt, aber meist lang genug, um aquatisches Leben zu ermöglichen. Die Organismen, die diese aquatischen Habitate in Baumhöhlen besiedeln sind v.a. aquatische Insektenlarven – Fliegen, Mücken und Schwebfliegen. Die Artengemeinschaften in diesen “Phytotelmen” sind oft stark von Umweltfaktoren bestimmt, die “bottom-up” auf das Nahrungsnetz wirken. Es wird erwartet, dass unterschiedliches Waldmanagement den Input von Ressourcen (totes Pflanzenmaterial) in die Baumhöhlen beeinflusst, und damit die Gemeinschaftsstruktur verändern kann. Zusätzlich werden durch Landnutzungseingriffe natürliche Habitate zum Teil fragmentiert, was Verbreitungsprozesse von Organismen zwischen Baumhöhlen beeinträchtigen könnte.


Im MetacommuniTree Projekt wurden bis jetzt alle Baumhöhlen in 25 Plots pro Exploratorien-Gebiet kartiert. Die Eigenschaften der Baumhöhlen, Wirtsbaum und geographische Lage im Plot wurden aufgenommen. Von diesen Baumhöhlen wurden während der Kartierungsphase zwei in der Baumkrone und zwei in Bodennähe ausgewählt und ihre Gemeinschaften wurden beprobt. Unser Fokus liegt hier auf den aquatischen Insektengemeinschaften, wobei aber auch andere Gruppen berücksichtigt werden. Im nächsten Jahr werden die Besiedelungsprozesse von aquatischen Baumhöhlenhabitaten mit Hilfe von Experimenten mit künstlichen Baumhöhlen untersucht.


Doc
Direkte und indirekte Waldmanagementeffekte auf aquatische Baumhöhlenbewohner und ihre funktionellen Eigenschaften
Petermann J. S., Roberts A. L., Hemmerling C., Bajerski F., Pascual J., Overmann J., Weisser W. W., Ruess L., Gossner M. M. (2020): Direct and indirect effects of forest management on tree-hole inhabiting aquatic organisms and their functional traits. Science of The Total Environment 704: 135418. doi: 10.1016/j.scitotenv.2019.135418
Mehr Informationen:  doi.org
Doc
Waldmanagementintensität beeinflusst aquatische Gemeinschaften in künstlichen Baumhöhlen
Petermann J. S., Rohland A., Sichardt N., Lade P., Guidetti B., Weisser W. W., Gossner M. M. (2016): Forest management intensity affects aquatic communities in artificial tree holes. PLoS ONE 11(5): e0155549. doi: 10.1371/journal.pone.0155549
Mehr Informationen:  doi.org
Doc
Use of water-filled tree holes by terrestrial organisms in differently managed forest stands
Sermon J. (2016): Use of water-filled tree holes by terrestrial organisms in differently managed forest stands. Master thesis, FU Berlin/University Bremen

Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen

Prof. Dr. Wolfgang Weisser
Projektleiter
Prof. Dr. Wolfgang Weisser
Technische Universität München (TUM)
Prof. Dr. Jana Petermann
Alumni
Prof. Dr. Jana Petermann
Prof. Dr. Martin Gossner
Alumni
Prof. Dr. Martin Gossner
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